NHC VI,1 bedeutet, dass es sich um die erste Schrift im sechsten Codex handelt. Gleichzeitig werden auch Kürzel benutzt, die sich auf die Titel der Schriften beziehen, in diesem Falle ActPt.
Die „Taten des Petrus und der zwölf Apostel“ (NHC VI,1) lassen sich am besten der Textgattung der apokryphen Apostelakten zuordnen.
Die bekanntesten sind die Thomasakten, Petrusakten, Johannesakten, Andreasakten und Paulusakten. Auf einen Nenner gebracht, handelt es sich um abenteuerliche Erzählungen von Ereignissen, die die Apostel auf ihren Missionsreisen erlebt haben sollen. Für diese Zuordnung von NHC VI,1 lassen sich viele Argumente anführen: Auf der Motivebene ist die Wanderung zu nennen, die damit beginnt, dass die Apostel ein Schiff besteigen und von einem Sturm zu einer Stadt auf einer Insel getrieben werden (genauer gesagt einer Stadt, die eine Insel ist). Die Reise wird dann zu einem weiteren geheimnisvollen Ort fortgesetzt. Auch die Darstellung wunderbarer Welten – die Beschreibung der beiden fiktiven Städte oder die Wandlung des Perlenverkäufers – finden sich gerade in den beliebten spätantiken Stücken dieser Art von Literatur.
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