Faszination Ägypten - Das Zeitalter nach den Pharaonen
Karte Ägyptens © Rachel Fey 2011

Die Kleinstadt Nag Hammadi in Oberägypten liegt etwa 130 km nördlich von Luxor.

Der Handschriftenfund von Nag Hammadi

Unter den koptischen Handschriftenfunden ist die „gnostische“ Bibliothek von Nag Hammadi am bekanntesten, auch wenn sie im internationalen Vergleich nicht an die populäre Kenntnis der Qumran-Funde heranreicht.

Der Bauer Mohammed Ali es-Samman fand im Dezember des Jahres 1945 in der Nähe der Stadt Nag Hammadi in Oberägypten ein Gefäß mit 13 Papyruscodices. Unter den Papyri, die zur Verstärkung der Einbände dienten, befanden sich wiederverwendete Urkunden, die Jahresangaben zwischen 333 und 348 enthielten. Diese bieten einen terminus post quem, also einen Zeitpunkt, nach dem die Bücher erst entstanden sein können. Da der Zeitraum für eine Verwendung von "Altpapyri" wegen der Haltbarkeit auf wenige Jahrzehnte beschränkt war, kann der Fund sicher in das 4. Jh. datiert werden.

Auf über tausend Seiten befanden sich 52 Schriften, die zu einem bedeutenden Teil gänzlich unbekannt waren. Der genaue Fundort konnte nicht mehr ermittelt werden. Vielleicht war es eine Grabbeigabe für einen Verstorbenen, eine Auslagerung verbotener Bücher, ein vergessenes Versteck vor Gefahren oder . . . oder . . . oder . . .

Heute befinden sich die Codices im Koptischen Museum in Kairo. Durch die Publikation einer Faksimile-Edition in den Jahren 1972–1984 wurden alle Texte den Kennern der koptischen Sprache zugänglich. Inzwischen liegen Übersetzungen in mehreren Sprachen sowie Kommentierungen vor. Nach der ständigen Publikation vieler Einzelschriften wurde eine erste englische Gesamtübersetzung 1977 herausgegeben und eine deutsche in den Jahren 2001 bis 2003. Endgültig sind sie beide noch nicht, da in vielen Fällen das Textverständnis noch verbessert werden muss.







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