Faszination Ägypten - Das Zeitalter nach den Pharaonen

Gnosis und Manichäismus in Ägypten – eine kleine Einführung


Das Umfeld

Das frühe Christentum in Ägypten

Bereits im 1. Jahrhundert stand Ägypten unter dem Einfluß christlicher Missionstätigkeit, obwohl die zuerst beim Kirchenvater Eusebius von Cäsarea (4. Jh.) bezeugte Annahme, Ägypten sei vom Evangelisten Markus christianisiert worden, in den Bereich der Legende zu verweisen ist. Aufgrund von Papyrusfunden kann ausgesagt werden, daß es in Mittelägypten vor dem 3. Jahrhundert bereits griechisch sprechende christliche Gemeinden gegeben haben muß (der älteste Papyrus ist P 52, ein Fragment aus dem Johannesevangelium, das um 125 datiert werden kann). Christliche Literatur ist also durch direkte Textzeugen seit dem 2. Jh. belegt, und zwar mit alttestamentlichen, neutestamentlichen und anderen Texten, die nicht in den Schriftenkanon aufgenommen wurden (sog. Apokryphen). Neben Schriften, die in anderen Regionen entstanden sind – der syrische Raum erwies sich als beson-

ders schöpferisch – sind vermutlich in Ägypten das Evangelium der Hebräer, welches Clemens von Alexandrien und Origenes kannten, die Epistula Apostolorum und Teile der Johannesakten entstanden. Zudem reichen eine Reihe von Texten aus dem Nag Hammadi Fund möglicherweise in das 2. Jh. zurück, andere Texte des Fundes in das 3.Jh. Das Ägypten des 2. Jahrhunderts wurde daher schon als "Hort theologischen Denkens" bezeichnet. Aus der Zeit vor dem Patriarchen Demetrius (188/89-231) und Clemens von Alexandrien, der 200-203 Leiter der Katechetenschule in Alexandrien war, gibt es kaum Nachrichten über das Christentum. Demetrius ordinierte 3 Bischöfe, sein Nachfolger Heraclas (231-247) bereits 20. Um 320 versammelt dann Bischof Alexander von Alexandrien fast 100 Bischöfe auf einer Synode. Ägypten dürfte zu dieser Zeit zu einem großen Teil christianisiert gewesen sein.





Zurueck Zurück                                                                  Weiter Weiter

www.faszinierendes-aegypten.de             © Siegfried G. Richter 2012