Arabischer Begriff für „Kloster“.
Deir ist in Ägypten oft Bestandteil von Ortsnamen, wenn es in diesen ein Kloster gab bzw. gibt.
Der Tempel von Deir esch-Schewit.
Das Gebiet von Theben-West erstreckt sich über mehrere Hügel und Täler, grob betrachtet wird es durch den Gebirgszug von Dra Abu el-Naga im Norden und dem Hügel Qurnet Murai im Süden begrenzt. Das südlichste Bauwerk der westthebanischen Kultlandschaft bildet ein kleiner, Isis und anderen Göttern geweihter Tempel aus römischer Zeit (1. Jh.), der etwa 4 km von Djême, der christlichen Siedlung im Tempel von Medinet Habu, entfernt liegt. Der Ort wird heute Deir esch-Schelwit genannt, was auf ein früheres Kloster schließen lässt.
Dergestaltige Bezeichnungen können aber auch später irrtümlicherweise entstanden sein, so dass im Falle von Deir esch-Schelwit nur festgehalten werden kann, dass keine sicheren urkundlichen Zeugnisse für ein Kloster vorhanden sind und der Befund vor Ort durchaus spärlich wirkt. Bis auf wenige koptische Graffiti, Ritzzeichnungen von Kreuzen auf dem Tempeldach sowie Funde koptischer Keramik in einem Brunnen beim Tempel sind bislang keine publizierten Belege vorhanden, die sichere Schlüsse zulassen.
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